Vorsicht, Falle: Koala Cola / Bios Coola

Ich sehe mich ja gerne mal im Bioladen nach tollen Getränken um und habe mich gefreut, als ich im Regal gleich zwei neue Bio-Cola-Sorten stehen sah: Koala Cola und Bios Coola. Doch selbst so lebenserfahrenen Menschen wie mir kann es passieren, dass sie skrupellosen Bio-Getränkemafiosi gnadenlos auf den Leim gehen. Diese beiden Pseudo-Colasorten enthalten keinerlei Koffein. Nichts! Diese Getränke suggerieren bewusst, eine belebende und erfrischende Cola zu sein, doch all das ist purer Nepp.

Im Kleingedruckten auf der Rückseite steht bei Bios Coola klein, dass das Getränk „bewusst auf Koffein verzichtet“, Koala Cola verzichtet ganz auf diesen entscheidenden Hinweis und brüstet sich lieber damit, dass ein Teil des mir aus der Tasche gezogenen Geldes für irgendwelche Kinderhilfsprojekte gespendet werden. Also da kaufe ich mir doch lieber eine Szenecola mit ordentlich Methyltheobromin und schmeiß die preisliche Differenz direkt bei den Fußgängerzonendrücker_innen in die Spendendose als mir auch noch diese Verarschung in Longneckflasche anzutun.

Bios Coola schmeckt übrigens wie ein Gemisch aus verdünntem, sauer gewordenem Malzbier und vergorener Friedhofserde, wie eine Guarana-Cola ohne Guarana und ohne Cola, macht müde und grantig und hinterlässt einen Nachgeschmack, bei dem mensch auf die Idee kommt, sich den Mund zu kärchern.

Koala Cola hingegen schmeckt nach fast nichts. Der erste Schluck, tut so, als könnte er viel versprechend sein und wenigstens lecker schmecken, doch dann kommt nur geschmackliche Leere wo eigentlich ein erfüllendes Geschmackserlebnis sein müsste. Der Geschmack erreicht den Gaumen nicht, sondern bleibt auf halber Strecke in undefinierbarer und unvollendeter Süßlichkeit liegen. Nicht einmal der Koala, der aussieht wie ein verloren gegangenes Bandmitglied von KISS, kann dieses Vakuum füllen. Es gibt nichts, woran mensch sich gewöhnen könnte, denn die Strategie, mit irgendwelchen Ersatzstoffen (Agavendicksaft, Zuckerkulör und Hollundersaft) den Geschmack einer Cola nach zu bauen ist schon bei den vielfältigen Kaffeesubstituten in der DDR gnadenlos gescheitert.

Ich habe keine Ahnung, was diese Getränke kosten, da ich die Quittung verbrannt habe, damit kein Mensch beweisen kann, dass ich diese Hippieplörren jemals gekauft habe. Minus 10 von 5 möglichen Sternen.

Falls die Produzierenden dieser Getränke den Weg hierher finden, ein Wort an diese: Eure vermeintliche Zielgruppe, die Leinsamen-Birkenstock-Jugendkultur, existiert nicht; Da hat euch Sascha Lobo einen Bären aufgebunden. Lasst euch beraten, macht in Zukunft was ordentliches und haut gefälligst ausreichend bewusstseinsverändernde Naturprodukte rein.